Traditionell ist die Internate-Landschaft in Süddeutschland stärker ausgeprägt als im Norden. Als große Flächenländer waren Internate in Baden-Württemberg und Bayern in vielen Gegenden eine Notwendigkeit, um lange Anfahrtswege zur Schule zu vermeiden. Natürlich waren die Internate zu Beginn fast ausschließlich kirchlich geprägt, wie Kolleg St. Blasien im Schwarzwald oder das aus Hermann Hesses Roman "Unterm Rad" so bekannte Kloster Maulbronn.
Erst zum Ende des 19. und zum Anfang des 20. Jahrhunderts formten sich vor allem im Bundesland Baden-Württemberg säkulare Internate aus; das bekannteste natürlich die Schule Schloss Salem. Mit dem Aufstieg der Reformpädagogik entstanden eine ganze Reihe auch heute noch sehr erfolgreiche Internate in Baden Württemberg wie der Birklehof, die Schlossschule Kirchberg oder die Urspringschule.
Die Schule Schloss Salem haben wir schon erwähnt. Es ist nicht nur das bekannteste Internat in Deutschland, sondern auch mit ca. 700 Schülern das größte. Dies Größe erlaubt es Salem, unterschiedliche Schulvarianen anzubieten, neben dem deutschen Abitur – sowohl in einer G9- wie auch in einer G8-Variante – auch das IB, das international höchst anerkannte International Baccalaureate.
Wer diese Schule besucht hat, verfügt nicht nur über eine hervorragende Bildung, die Fähigkeit Verantwortung zu übernehmen, sondern auch über ein Netzwerk, das einen sein Leben lang begleitet. Allerdings ist der Start hürdenreich, denn die Aufnahmebedingungen sind recht anspruchsvoll.
Der Birklehof wurde, wie Salem auch, von dem engagierten Pädagogen Kurt Hahn gegründet. Und erreichte dann in den frühen 50er Jahren weitere Berühmtheit durch die Arbeit des Leitungsehepaares Georg und Edith Picht. Er, der mit seinem Begriff der "Bildungskatastrophe" die Ergebnisse diverser PISA-Studien voraussah. Sie, als Förderin einer starken musikalischen Prägung; unter anderem durch den Beginn einer Zusammenarbeit des Birklehofs mit der Musikhochschule für Musik in Freiburg.
Der Schulbesuch am Birklehof führt heute im G8-Gymnasium zum Abitur und weist neben der musikalischen eine besondere Prägung in den Naturwissenschaften auf; denn der Birklehof ist MINT-Schule.
Auch der Birklehof ist akademisch recht anspruchsvoll, was sich in guten bis sehr guten Abitur-Ergebnissen äußert. Und – ein wichtiges Element für jedes Internat – die Internatsschüler sind gegenüber den externen Schülern deutlich in der Mehrzahl.
Spricht man über Internate in Baden-Württemberg, darf die Schlossschule Kirchberg nicht fehlen. Sie zeichnet sich durch eine intensive Förderung ihrer Schüler aus. Hier bleibt niemand auf der Strecke. Und wer die Mittlere Reife anstrebt, lebt zwar im Internat, findet seinen Schulplatz dann aber in der Realschule auf der anderen Straßenseite. Die Schüler im Gymnasium leben und lernen bis zur Vollendung der Oberstufe auf dem Campus.
Anziehend wirkt die Schossschule auch für Reiter und Pferdeliebhaber, die hier bis zur Turnierreife viele Gleichgesinnte finden.
Das Kurpfalz Internat gehört in seiner Tradition zwar nicht wie die ersten drei Internate zur Reformpädagogik, allerdings legt man auch hier großen Wert auf eine ganzheitliche Erziehung. Die kann hier um so leichter realisiert werden, als die Klassen extrem klein sind. Zehn Schüler – das ist Minimum-Rekord an einem deutschen Internat. Die Eigentümerfamilie Lehmann, die das Internat nach wie vor leitet, ist Garant dafür, dass das auch so bleibt.
Dank der individuellen und intensiven Förderung wechseln erstaunlich viele Schüler nach der 10. Klasse von der Realschule aufs Gymnasium in Richtung Abitur.
Man sagt, die Qualität der schulischen Ausbildung an einem Gymnasium in Bayern sei hervorragend. Das ist sicherlich auch richtig. Allerdings sind die Anforderungen an die Schüler auch ungewöhnlich hoch. Um dieses Gefälle zwischen den Erwartung auszugleichen, bieten die meisten Internate in Bayern eine besondere Unterstützung an, die es dann auch Schülern aus anderen Bundesländern erlaubt, das bayrische Abitur zu schaffen.
Das Landheim Ammersee, das wie ein kleines bayrisches Dorf wirkt, begegnet dem Schulsystem in Bayern, indem es neben dem staatlich anerkannten Gymnasium auch noch ein staatlich genehmigtes Gymnasium anbietet. Die staatlich genehmigte Schule erlaubten Pädagogen mehr Freiraum, um auch die mitnehmen zu können, denen Schule nicht per se leicht fällt.
Und weil das Landheim auch eine Grundschule anbieten kann, haben auch Schüler eine Chance auf einen gymnasialen Weg von Anfang an, der ihnen an anderen Schulen in Bayern verbaut wäre.
Die traumhafte Lage direkt am Ammersee, tut ein Übriges, dass sich Kinder und Jugendliche hier wohlfühlen können und gerade deswegen ihren angestrebten Abschluss erreichen.
Nicht weniger traumhaft gelegen ist diese bayrische Internats-Perle. Auf dem Burghügel, auf dem das Schloss thront, fühlt man sich wie im Anflug auf Rosenheim. Auch Schloss Neubeuern steht in der Tradition der deutschen Reformpädagogik. So wird von den Kindern nicht nur schulische Leistung erwartet, sondern genauso die Übernahme von Verantwortung.
Neubeuern ist mit etwas mehr als 200 Schülern ein recht kleines Internat. Das erlaubt es, dass die Lehrer sich individuell kümmern können und schulischer Erfolg fast schon garantiert ist.
Viele Eltern kommen aus der Umgebung von München, dennoch wollen sie ihren Kindern ganz bewusst einen Internatsaufenthalt ermöglichen. Hier hat nur eine Chance aufgenommen zu werden, wer sich ganz bewusst pro Internat entscheidet, denn es gibt keine externen Schüler.
Ganz im Norden von Bayern liegt das Internat der Christian-von Bomhard-Schule. Schule und Internat befinden sich in der Trägerschaft der evangelischen Kirche; wobei es im Alltag recht säkular zugeht. Das Schulangebot beinhaltet Gymnasium und Realschule, sodass man die Bomhard-Schule auch als Gemeinschaftsschule bezeichnen könnte.
Ganz ungewöhnlich und einzigartig unter den Internaten in Deutschland ist das Sportangebot. Denn wo sonst könnte man Modernen Fünfkampf betreiben; ein Sport, der sich aus Fechten, Reiten, Laufen, Schießen und Schwimmen zusammensetzt. All das ist hier möglich. Und natürlich ein bayrisches Abitur.
Für viele Schüler aus Bayern ist Hessen eine schulische Rettung. Es ist zwar nicht so, dass man hier nicht lernen müsste, aber die Schüler haben die Möglichkeit, schwächere Leistungen im schriftlichen durch mündliche Mitarbeit auszugleichen; das gibt es in Bayern so nicht. Hier ein paar Beispiele hessischer Internate:
In der Nähe des hessischen Fulda gelegen, ist es vom Internat Hohenwehrda auch nicht weit nach Bayern. Und so gibt es viele bayerische Schüler, die die Vorteile des hessischen Schulsystems für ich zu nutzen wissen. Und es kommt noch dazu, dass es in Hohenwehrda neben dem Gymnasium, das bis zur 9. Klasse geht (ab der 10. gehen Gymnasiasten dann zur Schwesterschule Schloss Bieberstein) auch die Realschule anbietet. Die verbringen die Realschüler noch hier; aber die meisten stocken dann auf und besuchen die letzten drei Jahre das Gymnasium in Bieberstein.
Fast in Sichtweite zu Bayern liegt das Oberstufengymnasium der Hermann-Lietz-Schulen das Schloss Bieberstein. Hier haben auch Schüler noch eine Chance auf das Erreichen des Abiturs, die es in Bayern vergeblich versucht hätten.
Auf eine Hügel oberhalb des Ortes mit Blick auf die Wasserkuppe gelegen, gibt es kaum ein typischeres Schloss-Internat als Biebersein.
Weniger vom bayrischen Schüler-Exodus beeinflusst als die beiden gerade erwähnten Hermann-Lietz-Schulen ist das Internat Steinmühle bei Marburg. Durch eine Zusammenarbeit mit der benachbarten staatlichen Schule, kann die Steinmühle auch einen Realschulzweig anbieten.
Sportlich hat sie zwei Schwerpunkte: das Rudern auf der Lahn und das Reiten im nebenan gelegenen, professionellen Reitstall.
Ob Sie nun ein Internat in Bayern, in Baden-Württemberg oder im südlichen Hessen suchen (Rheinland-Pfalz hat eigentlich keine Internate von Rang), ist es sinnvoll, sich an eine professionelle Beratung zu wenden. Dort können Sie – in der Regel kostenfrei – erfahren, was die einzelnen Schulen unterscheidet, wo ihre Stärken liegen und natürlich auch, wo sie nicht so gut sind. Eine seriöse Beratung wird mit Ihnen die Internate in Sueddeutschland durchgehen und Empfehlungen für Ihr Kind aussprechen.
Die generelle Frage: "Welches ist das beste Internat" lässt sich allerdings nicht beantworten. Kinder sind zu unterschiedlich in ihrem Wesen, in ihren Voraussetzungen und in ihren Erwartungen. Was für den einen absolut passend ist, muss es für die andere keineswegs sein. Und wo der eine besondere Förderung benötigt, will die andere nur zusätzich gefordert werden.
Auf diese Unterschiede der Schulen geht eine gute Internatsberatung, wie zum Beispiel Töchter und Söhne, ein und unterstützt Sie, das passende Internat für Ihr Kind zu finden.
Oder Sie rufen einfach gleich einmal an 0611-180 58 82 und besprechen ganz unverbindlich, wie eine Internatskarriere für Ihr Kind aussehen könnte. Ebenso gut können Sie auch erst einmal eine E-Mail schicken.
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