Internate in Mecklenburg-Vorpommern

Während viele der Neuen Bundesländer vor dem Krieg durchaus eine Internate-Tradition vorweisen konnten, ist davon in Mecklenburg-Vorpommern nichts zu spüren. Die Schulen der DDR-Zeit wurden als EOS (erweiterte Oberschule) wie ein heutiges Gymnasium geführt. Eine kirchliche Tradition der Internate gab es nicht, oder sie wurde nach dem Krieg aufgelöst. Einzige Ausnahme sind Sport-Internate, die man noch heute als Elite-Schulen des Sports findet.

Es ist einem glücklichen Zufall zu verdanken, dass Mecklenburg-Vorpommern heute eines der bekanntesten Internate Deutschlands beherbergt. Die Familie Lehman, die bis dahin das Kurpfalz-Internat in Bammental in Baden-Württemberg betrieben hatte, konnte eine relativ heruntergekommene Immobilien-Perle für angeblich einen Euro erwerben; mit der Auflage, dort eine Schule mit Internat aufzubauen und zu investieren. Und wie sie investiert hat.

Es ist ein Gymnasium entstanden, das mit seinen akademischen Erfolgen jedes andere Internat in Deutschland schlägt. Nur hier schafft man regelmäßig einen Abiturschnitt von besser als zwei; sprich – und das muss man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen – im Durchschnitt haben die Schüler hier eine 1 vor dem Komma.

Eine solches Internat sollten wir uns dann doch einmal genauer anschauen:

Schloss Torgelow

Quasi inmitten Deutschlands größtem See – das ist nämlich nicht der Bodensee, sondern die umliegende Mecklenburger Seenplatte des Müritzsees – liegt mit Schloss Torgelow das einzige Internat Mecklenburg-Vorpommerns von Bedeutung.

Es wird als Gymnasium geführt und ist neusprachlich ausgerichtet. Auch wenn die Schüler aus Torgelow immer wieder hervorragende schulische Leistungen bringen, heißt das nicht, dass wir es hier mit Nerds zu tun hätten; ganz im Gegenteil. Auf dem direkt an das Gelände anschließenden See wird Wassersport betrieben, es wird aus hohem Niveau Musik gemacht oder in den Ateliers Kunst produziert. Und das alles in einer Qualität, die der schulischen in nichts nachsteht.

Die nahe Ostsee oder die Stadt Schwerin laden zu kleinen Ausflügen ein. Und ein ausgeklügeltes Austauschprogramm mit dem Internat Kingham Hill School in der Nähe von Oxford, heben den Nachteil des eher abgelegenen Ortes in Deutschlands Nordosten mehr als auf.

Ein feste Anzahl von Austauschschülern aus aller Welt lässt den Schülern von Torgelow zudem den Welten Duft um die Nase wehen. Die Kinder lieben es.

Und weil man sich wohl fühlt und ob der doch recht strenge Aufnahmekriterien ziemlich unter sich ist, erstaunt es keineswegs, dass die Kinder von Torgelow an Mathe-Olympiaden, allen möglichen Schüler-Wettkämpfen und diversen Musikwettbewerben nicht nur teilnehmen, sondern sie auch noch reihenweise gewinnen.

Und um zu anderen Internatsschulen konkurrenzfähig zu bleiben, sorgt Torgelow für die reibungslose An- und Abreise via Hamburg oder Berlin.

Die Kosten in Schloss Torgelow

Dass eine so außergewöhnliche Schule ihren Preis hat, scheint klar. Und so müssen Eltern schon etwa 4.000 Euro pro Monat aufbringen, um ihrem Nachwuchs einen Platz an dieser Eliteschule zu ermöglichen. Wem das schwer fällt, hat allerdings die Möglichkeit, sich auf ein Stipendium zu bewerben. Dafür verlangt die Schule vollständige Bewerbungsunterlagen und einen Vorab-Besuch am Internat.

Sicher kann man Torgelow als die bedeutendste unter den Internatsschulen in Mecklenburg-Vorpommern ansehen, und es ist auch nicht die einzige:

Internat an der CJD Christophorus-Schule Rostock

Diese mit ca. 900 Schülern relativ große Schule beherbergt ca. 55 Internatsschüler. Hier muss man entweder im Sport oder im schulischen Bereich – am besten in beidem – Herausragendes leisten, dann hat man eine Chance auf Aufnahme.

Zwar sind die Klassen mit ca. 24 Kindern für ein Internat nicht besonders klein, aber dafür sind die Kosten mit etwa 600 Euro pro Monat unschlagbar günstig.

Alternative Internate, die sich anbieten

Nun ist nicht Jeder, der eine Internatsschule sucht, eine Koryphäe im schulischen oder sportlichen Bereich. Aber in Meck-Pomm haben sich die Internate mit Gymnasium auf genau dieses Klientel von überdurchschnittlich begabten Schülern konzentriert. Und da es in diesem Bundesland keine wirklichen Alternativen gibt, müssen Interessierte eventuell auf Internate in anderen Bundesländern ausweichen. Dazu wollen wir ein paar Beispiele beisteuern:

Internate in Niedersachsen

Zur Schule Marienau bei Lüneburg sind es von Schwerin aus gerade mal 100 Kilometer, nach Holzminden, dem Standort des Internats am Solling dann schon 340 Kilometer. Nach Braunschweig zur Christophorus-Schule, wo man die Wahl zwischen einem deutschen und einem internationalen Internat hat, sind es dann 210 Kilometer.

Noch zwei alternative Internate:

eins in Schleswig-Holstein, eins in Sachsen-Anhalt

Das Gymnasium vom Nordsee-Internat in Sankt Peter Ording ist von Wismar ca. 240 Kilometer entfernt. Und Hadmersleben in Sachsen-Anhalt liegt von Meck-Pomm's Hauptstadt etwa gleich weit weg.

Alle anderen relevanten Internate Deutschlands sind natürlich erreichbar, liegen dann aber deutlich mehr als 250 Kilometer von Mecklenburg-Vorpommern entfernt.

Welches sind die besten Internate?

Das lässt sich nicht generell beantworten, denn alle Kinder sind anders und haben andere Voraussetzungen und Erwartungen an ihre Schule. Um hier die passende Wahl treffen zu können, gibt es gute Internatsberatungen, wie zum Beispiel Töchter und Söhne. Eine seriöse Internatsberatung wird mit Ihnen besprechen, was Ihr Kind mitbringt, und was es braucht und das mit den Angeboten der Internate abgleichen.

Eine solche Beratung ist kostenfrei, und Sie sollten sie unbedingt vor einer Entscheidung in Anspruch nehmen. Probieren Sie es doch einfach mal aus: Schicken Sie eine E-Mail oder rufen Sie an: 0611-180 58 82.