Wie eigentlich überall in Deutschland, begann die Internatstradition in NRW mit kirchlichen Internaten, die es dort heute übrigens immer noch gibt. Trotzdem haben leider immer mehr Internate in kirchlicher Trägerschaft ihre Pforten geschlossen, wie etwa das traditionsreiche Aloisiuskolleg in Bad Godesberg, das zwar als akademisch anspruchsvolle Schule weiterbesteht, wo das von Jesuiten geführte Internat aber nicht mehr weiter existiert.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Bundesländern, finden sich in NRW sehr unterschiedliche Internatskonzepte, die sich nicht – wie sonst meist üblich – aus der Tradition der Landerziehungsheime herleiten. Hier geht es bunt gemischt zu, von Montessori bis konfessionell, von sportlich bis hoch akademisch.
Leider gibt es in den großen Städten von NRW wie Köln oder Düsseldorf, Essen oder Dortmund keine Internate.
Auch die Internate sind an die Lehrpläne der Bundesländer – hier von Nordrhein-Westfalen – gebunden. Zumindest dann, wenn es sich um staatlich anerkannte Schulen handelt.
Vorsicht! Es gibt auch staatlich genehmigte Schulen. Zwischen beiden besteht ein riesiger Unterschied. Nur die staatlich anerkannten Schulen können Ihnen garantieren, dass Ihr Kind seinen Abschluss an seiner Schule ablegen kann und nicht extern geprüft werden muss.
Seit dem Schuljahr 2019/2020 gilt an den meisten Schule in NRW wieder das G9-System; d.h., dass die Gymnasialzeit wieder 9 Jahre dauert, also Schüler wieder bis zur 10. Klasse im Klassenverbund unterrichtet werden, um danach in die 3-jährige Oberstufe zu starten.
Wenn diese Auswahl für ein staatlich anerkannte Schule getroffen ist, sind die Lehrpläne der Schulen gleich (die Schulen in diesem Bundesland gelten nicht unbedingt als besonders schwer, im Gegensatz zu denen in Bayern.) Aber wie unterscheiden sich die Internate in NRW von den öffentlichen Schulen?
Die Besonderheiten beginnen mit einer Grundschule und zwar dem Internat Gut Böddeken, das – eine wirkliche Ausnahme unter den Internatsschulen Deutschlands – Kinder schon ab dem Alter von 6 Jahren aufnehmen kann. Zwar ist Gut Böddeken eine Jugendhilfeeinrichtung, steht aber auch Privatzahlern offen.
Weiter geht es mit den Besonderheiten: so bietet das Internat Hagerhof – ziemlich einmalig in Deutschland – eine ganz eigene Pädagogik an, nämlich die auf der Basis von Maria Montessori.
Was eigentlich als Vorschulform für Kleinkinder gedacht war, hat man am Hagerhof zu einer sehr stimmigen Gymnasialpädagogik weiterentwickelt. Unser Schulsystem lässt solche "exotisch" anmutenden Schulformen zu.
Montessori-Pädagogik lässt sich im Grundsatz als Lernen zum selbständig Lernen beschreiben. Schüler erarbeiten sich den Stoff neuer Themenbereich mithilfe von Lernhilfen weitgehend selbständig und präsentieren das Erarbeitete dann in der Gruppe. Dass man dadurch ein hohes Maß an Selbständigkeit und vor allem Selbstvertrauen erreichen kann, ist klar. Und dass man mit diesen Schwerpunkten in der Ausbildung seine Persönlichkeit stark weiterentwickelt, ebenso.
Genauso klar ist, dass der Hagerhof zwei weitere Schwerpunkte verfolgt:
Wenn wir über Besonderheiten sprechen, muss auch das Internat Augustianum Gaesdonck erwähnt werden. Das fängt schon beim Namen an; denn wer weiß schon, dass das “e” ein so genanntes Dehnungs-E ist und damit in der Aussprache das vorangehende “a” lang zieht und keineswegs wie ein “ä” auszusprechen ist: also "Gaaaasdonck".
Eine weitere Besonderheit: Die Gaesdonck ist ein katholisches Internat. Bis vor Kurzem konnte man nur aufgenommen werden, wenn man katholisch war. Diesbezüglich hat man sich inzwischen geöffnete, aber die Schule erwartet, dass Schüler getauft sind; katholisch muss man nicht mehr sein. Verständlich, wenn man weiß, dass die Diözese Münster das Internat finanziell stark unterstützt und damit für einen ausgesprochen günstigen Preis sorgt.
Und schließlich gibt es – neben dem normalen Gymnasium – eine spezielle Förderung von hochbegabten Schülern. Viele gute Gründe, sich das Internat Gaesdonck einmal genauer anzusehen.
Wenn wir von Internaten reden, reden wir meistens von Gymnasien. Dass das nicht immer so sein muss, zeigt das Internat Schloss Wittgenstein. Es beherbergt neben dem Gymnasium auch eine Realschule. Und die bietet gleich eine nächste Besonderheit, die es so in keinem anderen Internat in Deutschland gibt: Schüler (meist sind es Schülerinnen) können das Schulfach “Reiten und Pferdepflege” belegen. Klar, dass man im Internat Wittgenstein reiten und sogar sein eigenes Pferd mitbringen kann. Somit entpuppt sich das Internat Wittgenstein als ein echtes Reitinternat.
Auch das Krügerinternat wartet mit Besonderheiten auf. Hier hat man sich darauf spezialisiert, junge Menschen nicht nur schulisch voranzubringen, sondern sie auch gleich in einem Beruf auszubilden. Das beginnt mit der Realschule, geht aber bis zum Wirtschafts-Gymnasium, das sehr praxisorientiert arbeitet. Trotz dieser Spezialisierung führt es dennoch zur allgemeinen Hochschulreife.
Wer noch mehr praxisbezogen lernen möchte, kann das in der FOS (Fachoberschulabteilung) tun, die sich auf die Bereiche Wirtschaft und Verwaltung spezialisiert hat.
Während Internate sonst recht rigide Altersbeschränkungen haben, ist das Krügerinternat hier ausgesprochen flexibel und gibt auch älteren Schülern noch eine Chance zu einem adäquaten Abschluss zu kommen. Solch ein Angebot gibt es sonst in der deutschen Internatslandschaft nicht.
Das Internat Schloss Loburg konzentriert sich dagegen eher auf Schüler, die nicht nur leistungsfähig, sondern vor allem auch leistungsbereit sind. Es kann durchaus als akademische Kaderschmiede bezeichnet werden. Wenn man Elite als Verantwortungselite versteht, ist die Loburg ganz sicher eine Elite-Schule.
Dass die Loburg ihr großes akademischen Angebot zu einem ausgesprochen günstigen Preis anbieten kann, liegt einfach daran, dass sich das Internat Schloss Loburg (wie das Internat Augustianum Gaesdonck auch) in der Trägerschaft der katholischen Kirche befindet und von der Diözese Münster finanziell kräftig unterstützt wird.
Schloss Varenholz ist eine Ausnahme unter den Internaten in Nordrhein-Westfalen, denn es fungiert als Jugendhilfeeinrichtung, das heißt, in den meiste Fällen werden die Kosten für die Unterbringung der Schüler vom Jugendamt getragen. Wer von dem Konzept überzeugt ist, kann aber auch als Privatzahler aufgenommen werden. Schloss Varenholz ist eine Haupt- und Realschule; das Abitur kann aber extern erworben werden
Auch Schloss Buldern bietet eine Besonderheit, nämlich ein Aufbaugymnasium. Was allerdings mit der Wiedereinführung des G 9-Systems in NRW seine Bedeutung verlieren wird.
Und noch eine Internatsschule in NRW, die mit einer Besonderheit aufwarten kann: die St George School in Köln, eines der wenigen internationalen Internate in Deutschland und die erste britische Schule auf deutschem Boden. Bis zur Mittelstufe, also dem Ende der 10. Klasse, unterrichtet sie nach dem britischen Schulsystem mit dem Abschluss des IGCSE. Für die Oberstufe bietet sie neben dem IB Diploma auch eine eher praxisorientierte Variante des IB, das IB Career-related Program, sowie einige BTEC-Fächer an.
Somit sind in NRW fast alle Schulformen vertreten und jeder Schüler hat die Wahl, von der Realschule über das Gymnasium bis zu einem internationalen Abschluss.
Dadurch, dass es hier sehr respektable kirchliche Internate gibt, die von der katholischen Kirche finanziell unterstützt werden, ist die Kostenstruktur der NRW Internate relativ günstig und reicht von monatlichen Kosten für das Tagesinternat von knapp 400 EUR wie an der Loburg bis deutlich über 2.300 EUR für ein Vollinternat wie Schloss Buldern.
Eigentlich bietet jede Internatsschule in Nordrhein-Westfalen Stipendien an, wenn die Voraussetzungen dafür gegeben sind. Die Schule erwartet dann in der Regel eine Persönlichkeit, die sich in die Gemeinschaft einbringen kann, eigene Interessen hat und die auch vertreten kann, auf der Suche nach den eigenen Potenzialen aber auch bereit ist, die Fähigkeiten anderer zu akzeptieren.
All diese über viele Jahre gesammelten Erfahrungen geben unsere Berater im Beratungsgespräch an Sie, die Eltern, weiter. Auch wenn Sie mit dem Internats-Gedanken noch ganz am Anfang stehen und sich erst einmal grundsätzlich informieren möchten, beraten wir Sie gerne.
Einen ersten Kontakt können Sie schon herstellen, greifen Sie einfach zum Hörer oder zum Handy: 0611–180 58 82, schicken Sie uns eine E-Mail oder stellen Sie hier direkt Ihre Anfrage; wir melden uns dann umgehend bei Ihnen und besprechen die weiteren Schritte.
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